top of page

Prostata-Arterien-Embolisation (PAE)

Was ist das Ziel der PAE?
​

Die Prostata erhält, wie jedes andere Organ, über die Arterien Sauerstoff und Nährstoffe zur Ausführung und Erhaltung ihrer Funktion. Die PAE hat als Therapieansatz eine dauerhafte und starke Reduktion der Durchblutung der Prostata zum Ziel. Diese führt dann zu einer Schrumpfung des Organs.

​

Wie funktioniert die PAE?

​

Bei der PAE wird nach örtlicher Betäubung über einen Zugang zur Leistenarterie ein Katheter in die innere Beckenarterie eingeführt. Mittels eines Kontrastmittels und einer hochmodernen Angiographieanlage wird innerhalb weniger Sekunden ein virtuelles 3D-Modell der Beckengefäße erstellt.

 

 

So kann die Prostataarterie mit dem extrem dünnen Katheter sondiert werden. Mithilfe des Katheters werden winzige Kügelchen (Polyvinylalkohol, Durchmesser etwa 300-500 µm) abgegeben, die dann die kleinen Äste dieser Arterie verstopfen.

​

Was sind die Vorteile der PAE?

​

Da der Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, entfallen die Vollnarkose und die damit einhergehenden Narkoserisiken. Der Eingriff ist für die meisten Patienten schmerzfrei. Sollten dennoch leichte Schmerzen auftreten, sind diese gut behandelbar. Das Risiko für Blutungen über die Harnwege ist nur minimal. 

Eine häufige Komplikation der herkömmlichen operativen Verfahren, der Samenerguss in die Harnblase, tritt nach einer PAE nicht auf. Ebenso besteht kein erhöhtes Risiko für eine Inkontinenz. Der stationäre Aufenthalt umfasst in der Regel lediglich zwei bis drei Tage.

​

Wann beginnt die PAE zu wirken?

​

In der Regel verspüren die Patienten die erste Besserung ihrer Symptome nach wenigen Tagen bis einigen Wochen.

​

Wie erfolgt die Vor- und Nachbehandlung?

​

Vor einer PAE wird jeder Patient in der Ambulanz der Urologischen Klinik untersucht, um festzustellen, ob Umstände bestehen, die gegen den Eingriff sprechen. Hierbei werden Blutuntersuchungen durchgeführt und die Prostata wird mittels Ultraschall vermessen. Unmittelbar vor dem Eingriff wird ein Blasenkatheter eingelegt, dieser wird in der Regel nach zwei Tagen wieder entfernt.

Nach dem Eingriff wird über zehn Tage ein entzündungs- und schmerzhemmendes Medikament (z.B. Ibuprofen 400mg) und zusätzlich ein Magenschutz (z. B. Pantozol) verschrieben.

​

Wann kann die PAE nicht durchgeführt werden?

​

Bösartige Tumore der Prostata (Prostatakarzinom) können nicht mit der PAE behandelt werden. Eine eventuelle Harnwegsinfektion sollte vor einer PAE behandelt werden. Bei starker Arteriosklerose können Beckengefäße verengt oder verschlossen sein, sodass im Einzelfall die Prostataarterien nicht mit dem Katheter erreicht werden können, eine Behandlung ist dann nicht möglich.

bottom of page